Smart Store

Haben Sie schon einmal den Begriff Smart Store gehört? Smart Stor ist ein Geschäft, das als Verbindung zwischen zwei Parteien verstanden werden muss. Einerseits die digitale Kommunikation mit den Kunden mit einem personalisierten und intelligenten Angebot, andererseits die technologische Digitalisierung des Handels mit der Anbindung und Optimierung aller Backoffice-Prozesse.

Die großen Trendthemen, die den Handel derzeit bewegen, sind: der Einsatz von Omnichannel-Prozessen, das Internet der Dinge (IoT) und künstliche Intelligenz. Der Weg zum Smart Store ist oft schwierig und kompliziert, obwohl die Digitalisierung des Einzelhandels derzeit einiges bietet. Es ist unerlässlich, dass vor einem solchen Projekt viele Prozesse durchgeführt werden, um eine geeignete IT-Infrastruktur sicherzustellen.

 

Das Deutsche EHI Retail Institute untersuchte gemeinsam mit Microsoft den aktuellen Stand der Digitalisierung in der Praxis, welche Technologien zum Einsatz kommen und welche Möglichkeiten und Potenziale sich daraus ergeben. Basierend auf einer Befragung mehrerer Dutzend Filialen auf dem deutschen Markt entwickelten sie ein Whitepaper namens „Smart Store“.

Die Studie basiert auf drei wichtigen Themenbereichen:

Personalisierte Verbindung mit Kunden über verschiedene Vertriebskanäle hinweg und Angebot digitaler Services
Optimierung und Automatisierung betrieblicher Prozesse in Filialfilialen
Ausstattung des Vertriebspersonals mit den richtigen Tools und Informationen.

 

Das Hauptergebnis der Studie war, dass die Fähigkeit, diese einzelnen Kunden auf der Verkaufsfläche in Echtzeit zu identifizieren und mit ihren Smartphones zu kommunizieren, entscheidend ist, um den Kunden personalisierte digitale Dienste direkt im Geschäft anzubieten.

 

Von den 44 großen Handelsketten in Deutschland antworteten 27, dass sie technologisch auf diese neuen Möglichkeiten vorbereitet seien. Für die direkte digitale Kommunikation mit den Smartphones ihrer Kunden nutzen sie im Store:

52 % haben eine eigene Firmenanwendung für Mobiltelefone,
26 % nutzen Push-Benachrichtigungen über die iBeacon-Technologie,
7 % kommunizieren über WhatsApp oder ähnliche Chat-Anwendungen,
4 % kommunizieren über Chatbots (automatisierte Kommunikation).

 

Die Studie stellt fest, dass die große Entwicklung eigener Unternehmensanwendungen für Smartphones gerade dank der umfassenden Ausstattung von Geschäften mit WIFI-Technologie erfolgte. Im Gegenteil, die iBeacon-Technologie wurde in vielen Pilotprojekten unterschiedlicher Ausrichtung eingesetzt und ihr langfristiger Erfolg und Nutzen muss noch nachgewiesen werden. Die gesamte Studie kann kostenlos von der Website des EHI Retail Institute heruntergeladen werden.

 

Künstliche Intelligenz wurde in den letzten Jahren vor allem im Online-Shop eingesetzt und weiterentwickelt, gelangt aber nach und nach auch direkt auf Verkaufsflächen. Künstliche Intelligenz, die immer mehr Beachtung findet, zeigt sich in praktischen Anwendungen. Beispielsweise bei der Implementierung eines intelligenten Spiegels oder Chatbots. Der smarte Spiegel liefert Vorschläge für passende Kleidung zur jeweiligen Figur und der Chatbot hilft bei der Auswahl des Traumprodukts.

 

Dank eines Smartphones können sich Kunden über die Verfügbarkeit von Waren, Bewertungen oder Vorlieben anderer Käufer informieren. Der Chatbot berät Sie, ob das Produkt die benötigte Größe hat, empfiehlt Ihnen ein weiteres beliebtes Produkt oder schlägt Produktvarianten vor. Auf diese Weise sammelt die eingesetzte Software Daten über die Kundengruppe und ihre bevorzugte Produktkombination.

Im temporär in Düsseldorf errichteten Experimentierladen „exp37“ haben Einkäufer die Möglichkeit, Anwendungen mit künstlicher Intelligenz in der Praxis auszuprobieren. Die sogenannte „CurveTips“ (so etwas wie „Tipps für Ihre Kurven“) bietet Kunden anhand ihrer Körperparameter und mithilfe eines selbstlernenden Algorithmus passende Kleidung an. Auf diese Weise soll das Personal im Laden oder der Kunde selbst bei einer gezielten Produktauswahl unterstützt werden. Auf Basis eines animierten Fragebogens mit Fragen „am Körper“ erstellt die Anwendung einen individuellen „Shopping Guide“. Der Ratgeber wird in der Anwendung gespeichert und dank dessen erhält der Kunde individuelle Produktvorschläge aus dem Sortiment direkt auf sein Smartphone. Wählt er beispielsweise physisch im Geschäft ein Kleidungsstück aus, muss er lediglich das Etikett in sein Mobiltelefon einscannen und schon gibt die Anwendung entsprechend dem Profil des Kunden eine Empfehlung aus – Shopping Guide.

 

Experten, sowohl im Westen als auch bei uns, sind sich einig, dass technisch vieles machbar ist. Einige Anwendungen befinden sich noch in der Entwicklung. Vielversprechende Zukunftsideen und Pilotprojekte wie z.B Die oben beschriebenen Verkaufsberater sind nur die ersten Schritte. Ein Hindernis bleiben weiterhin die relativ hohen Investitionskosten. Es wird erwartet, dass z.B. Dank der sogenannten Cloud-Lösungen werden einen breiteren und einfacheren Zugang zu künstlicher Intelligenz auch in Geschäften ermöglichen

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